Die Rauchmelderpflicht in Bayern wurde mit Jahresbeginn 2013 (1. Januar 2013) eingeführt, wobei die Verpflichtung zum Einbau von Rauchwarnmeldern ab diesem Zeitpunkt zunächst ausschließlich Neubauten und Umbauten trifft, während in Bestandsbauten noch nicht zwingend Rauchmelder vorgeschrieben sind da hier eine Übergangsfrist eingeräumt wurde.
Eine Ausnahme von dieser Regelung wurde für sogenannte „Sonderbauten“ getroffen, für welche das Datum der Baugenehmigung als Fälligkeitsdatum zählt. Unter Sonderbauten werden gemäß Art. 2 Abs. 4 der Bayrischen Bauordnung (BayBO) Anlagen und Räume verstanden, welche beispielsweise auf Grund ihrer Größe, Höhe oder der Anzahl beziehungsweise der Schutzbedürftigkeit der sich im Gebäude befindlichen Personen ein spezielles Gefahrenpotential aufweisen. Darunter fallen demnach unter anderem folgende Gebäude:
- Hochhäuser
- Gebäude mit Räumen, welche einzeln für eine Benutzung von mehr als 100 Personen zur selben Zeit gedacht sind
- Sonstige Einrichtungen zur Unterbringung von Personen sowie Wohnheime
Für bereits bestehende Wohnungen wurde eine Nachrüstpflicht beschlossen, welche am 31.12.2017 endet. Ab dem Jahr 2018 tritt die Rauchmelderpflicht in Bayern somit vollumfänglich in Kraft und es müssen demnach alle Wohnungen entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen mit Rauchmeldern ausgerüstet sein.
Wo müssen die Rauchmelder installiert werden?
Gemäß Art. 46 Abs. 4 BayBO (Fassung vom 29.11.2012) müssen in Wohnungen alle Schlafräume, Kinderzimmer sowie Flure, welche von Aufenthaltsräumen führen mit jeweils zumindest einem Rauchmelder ausgestattet werden. In diesem Zusammenhang wird weiter ausgeführt, dass die einzelnen Rauchwarnmelder so installiert und betrieben werden müssen, dass diese auftretenden Brandrauch rechtzeitig erkennen und melden können.
Wir empfehlen Ihnen eine optimale Ausstattung der Wohnung vorzunehmen, also auch Wohnzimmer oder Arbeitszimmer zu berücksichtigen. Nur so bleibt gewährleistet, dass auch nach einer Raumnutzungsänderung die Ausstattung mit Rauchmeldern zu jedem Zeitpunkt den gesetzlichen Anforderungen entspricht.
Wer ist in Bayern für die Rauchmelder Installation- und Wartung verantwortlich?
Für die Montage entsprechender Rauchmelder ist im Rahmen von Neubauten der Bauherr verantwortlich. Der Begriff Bauherr bezeichnet prinzipiell eine natürliche oder juristische Person, welche im eigenen Namen oder für eigene oder fremde Rechnung ein Bauvorhaben plant, durchführt oder auch vorbereiten beziehungsweise ausführen lässt.
Bei bereits bestehenden Wohnungen liegt die Verantwortung für den Einbau beim Eigentümer des Objektes. Zudem ist der Eigentümer auch für den Austausch defekter Geräte verantwortlich. Die Gewährleistung der Einsatzbereitschaft ist hingegen Aufgabe des Besitzers, eine Übernahme dieser Verpflichtung durch den Eigentümer kann jedoch vereinbart werden.
Um die Zuständigkeiten bzw. Verpflichtungen im Zusammenhang mit Betrieb und der Wartung von Rauchmeldern am Beispiel einer Mietwohnung zu verdeutlichen, kann demnach zusammengefasst werden:
- Der Rauchmelder-Einbau sowie der Austausch defekter Geräte liegt im Verantwortungsbereich Vermieters
- Für Aufrechterhaltung der Betriebsbereitschaft (z.B. Batteriewechsel) ist der Mieter zuständig
Was geschieht mit Gemeinschaftsräumen?
Die Ausstattung von gemeinschaftlich genutzten Bereichen ist derzeit nicht gesetzlich vorgeschrieben.
Die DIN 14676 argumentiert hierzu wie folgt: „Diese Räume sind keiner Wohnung direkt zugeordnet und auch nicht für den dauerhaften Aufenthalt von Personen vorgesehen. In den Zeiten, in denen Personen sich darin aufhalten, ist davon auszugehen, dass die Personen über ihre volle Wahrnehmungsfähigkeit verfügen und in der Lage sind, rechtzeitig Gefahren zu erkennen, um entsprechend angepasst reagieren zu können.“
Anmerkung:
- Erfolgt eine Ausstattung der Gemeinschaftsräume mit Rauchmeldern, sind die Bewohner über das richtige Verhalten im Brandfall zu informieren.
- Erhöhte Staubentwicklung, Zugluft etc. in diesen Bereichen können unter Umständen zu Fehlalarmen führen.